Mein inneres Kind will lachen und tanzen
Eigene Songs - Warum aus "meistens eher -NEIN" ein klares JA wurde.
2020 ein Jahr, das wahrscheinlich niemand so schnell vergessen wird. Hatte ich doch alles so schön geplant… Nach der Elternzeit direkt in die Hochzeitssaison einsteigen, wieder Corporate Events „rocken“, viele Kilometer auf der Autobahn zurücklegen, Hotelfrühstück genießen und erst Sonntagnachmittag wieder ansprechbar sein.
Dann kam Corona. Für mich Fluch und Segen. Normal war gestern – ebenso der alltägliche Facebookbattle um den krassesten Gig und das heißeste Selfie mit dem angesagtesten Kollegen. Auf einmal wurde es still. Da saß ich nun im erstem Lockdown mit vermeintlich viel Zeit (genau; bei geschlossener Kita…) und meinem Plan für 2020.
Listen to your heart, there’s nothing else you can do...
Ich begann regelmäßig zu meditieren und mir Freiräume ganz für mich allein zu schaffen. Zeit in der ich ganz echt, ganz roh, ganz ich sein durfte. Ohne Selfie, ohne Bewertung von außen und zum ersten Mal im Selbstversuch ohne Bewertung im Innen. Dabei stieß ich fast täglich an harte Grenzen und fühlte mich immer wieder im freien Fall ohne Netz und doppelten Boden. Zeitgleich aber fühlte ich mich frei. Auf einmal hörte ich mir selbst zu, liess die Intuition die Führung übernehmen. Ich begann mich wieder zu spüren und da diese besonderen Zeiten es erlaubten, ja sogar erforderten, fing ich wieder an groß zu träumen.
Auch stellte sich mir die Frage, wer ich wirklich sein wolle und wohin es mich wirklich zöge. Ich musste mir eingestehen, dass die Vorstellung, auf seelenlose Galaveranstaltungen zurückzukehren, nicht wirklich zu meinen „Big Five For Life“ gehört.
Find out who you are and do it on purpose
Dolly Parton.
Den ganzen Tag im engen Kontakt mit meinen Kindern, für die einzig das Jetzt zählt, fragte ich mich schließlich: Was würde „die kleine Anne“ am liebsten tun? Mein inneres Kind will lachen und tanzen – und zwar aus vollem Herzen. Es möchte wieder Herzklopfen, Vorfreude, Lampenfieber aber vor allem möchte es berühren – mit seiner Stimme. Und Geschichten erzählen. Ja! Ehrlich, roh, echt.
Noch vor kurzem antwortete ich auf die Frage, ob ich auch eigene Songs schriebe mit: „Meistens eher nein“ . Ab 2021 schreibe ich mir auf die Fahne die gleiche Frage zukünftig mit „Meistens JA!“ beantworten zu können.
Artikel – Anne Gladbach | Foto – Nadine Targiel